Jahre der Kälte

Sonderveranstaltung zur Erinnerung an die Niederschlagung des Aufstandes im GULag Workuta am 1. August 1953

Der Regisseur begibt sich auf die Spurensuche nach seinem Vater; dieser war 1946 ein Gründungsmitglied der LDP (später: FDP) in Sachsen, wurde 1948 verhaftet, zum Tode verurteilt, später zu 25 Jahren in Workuta »begnadigt«. Uli M Schueppel trifft sich mit den damaligen Weggefährten seines Vaters und reist selbst nach Workuta. Es gelingt ihm, durch die Berichte der Zeitzeugen*innen - Menschen, die bereit waren etwas für Demokratie zu riskieren - ein atmosphärisch beklemmendes Bild dieser düsteren historischen Epoche wachzurufen.

Gäste: Stefan Krikowski (Vorsitzender der Lagergemeinschaft Workuta/GULag Sowjetunion), Maria Nooke (LAkD)
Einführung: Claus Löser (Filmhistoriker)

Vergangene Vorstellungen

25 August 2023 | 19:30

ZEITSCHNITT Aufbruch und Abgrund. Leben mit dem Stalinismus

Vor 70 Jahren verstarb im März 1953 der sowjetische Diktator Josef W. Stalin. Sein Tod erschütterte die alte Ordnung und sorgte für Verunsicherung und Orientierungslosigkeit, Hoffnung und Widerstandskraft. Kurz danach brach in der DDR der Volksaufstand des 17. Juni 1953 los, ebenso revoltierten die Gefangenen im GULag Workuta, einem der berüchtigtsten Orte im sowjetischen System der Konzentrations- und Arbeitslager. Die Aufstände wurden brutal niedergeschlagen. Es brauchte drei Jahre, bis sich die neue Kreml-Führung vom Stalinismus abzuwenden begann und eine kurze »Tauwetter-Periode« einsetzte. Viele dieser widersprüchlichen und traumatischen Entwicklungen, Erwartungen und Enttäuschungen wurden in Filmen verarbeitet.
In Kooperation mit der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD) und mit freundlicher Unterstützung des Collegium Hungaricum Berlin